Es gibt wohl kein zweites Buch, welches es so unglaublich umfassend und verständlich vermag, die Fehler des derzeitigen Geldsystems und die Mechanismen des Fließenden Geldes zu vermitteln.
Die Rede ist natürlich von “Das Geldsyndrom”.
Auf circa 480 Seiten informiert der Autor Helmut Creutz auf einfache und anschauliche Art und Weise über alle wichtigen Bereiche Geldsystems. Dies umfasst die wichtigsten Begriffe, die erst einmal erklärt werden. Schon an dieser Stelle wurde mir klar, wie häufig die zahlreichen Diskussionsbeiträge, von denen man durch diverse Medien erfährt, am Thema vorbeigehen. Gleichzeitig sind die Erklärungen so wertvoll, dass es sich mit Recht lohnt, das Buch mehrfach zu lesen. Man muss scheinbar nicht Wirtschaft studieren, um zu verstehen, wie wichtig die Unterscheidung von “Geld” und “Guthaben” ist und was es mit Begriffen wie “Geldumlauf”, “Nichtbanken” oder “Mindestreserve” auf sich hat.
Der zweite Teil stellt nun deutlich problematisierend den Titel des Werkes heraus:
“Der Zins und andere Fehlstrukturen”.
Dem Leser wird umfassend die Wirkungsweise des “Zinses” erklärt, einhergehend mit einer Begriffsklärung von “Inflation” und “Deflation”.
Zudem veranschaulicht Creutz die Rolle der Zentralbank bei der “Geldschöpfung” sowie “Geldmengensteuerung” und inwiefern letztere durch die “Geldhortung” erschwert bis unmöglich gemacht wird.
Auch wird die von vielen propagierte “Geldschöpfung der Geschäftsbanken” detailliert erörtert, weshalb das Buch auch für all jene vermeintlichen “Experten des Geldsystems” äußerst aufschlussreich sein dürfte.
Nunmehr folgend wird das sich aus dem “Zins” ergebende Problem der diversen “Überentwicklungen” im monetären Bereich geschildert.
Begriffe, die sonst plakativ und inflationär in den Medien auftauchen, aber nie deutlich geklärt werden, macht der Autor für den Leser transparent und verständlich:
Wie entwickeln sich “Geldvermögen”, “(Staats-)Schulden” und “Spekulationen”?
Der vorletzte Part problematisiert die zahlreichen negativen Folgen unseres derzeitigen Geldsystems. Welche Verwerfungen treten in den “sozialen”, “ökologischen” und “ökonomischen” Bereichen auf? Wieso besteht in diesem System ein “Wachstumszwang” der Wirtschaft? Gibt es unterschiedliche Auswirkungen in “Markt- und Planwirtschaften”? Was ist mit der Arbeitslosigkeit, über die ständig geredet wird, doch selten konstruktiv?
Schließlich die fatalen Ausuferungen: eine destruktive Globalisierung, weltweiter Krieg und die schlussendliche Vernichtung der ausgebeuteten Länder dieser Erde und schließlich (für viele Leser erschreckenderweise) die vorprogrammierte Zerstörung unserer eigenen Existenz, die der “westlichen Staaten”
Im fünften und letzten Teil des Buches wird die vorhergehende pessimistische Stimmung komplett umgewandelt in Tatendrang und Optimismus: Wie überwinden wir die “Fehlstrukturen” und schaffen eine tatsächlich “stabile Wirtschaft”?
Hierbei geht es nun wirklich um die Grundanliegen des “Fließenden Geldes”, die Creutz skizziert: eine “konstruktive Umlaufsicherung”, ein Ende der “leistungslosen Selbstvermehrung” des “Geldes” und dessen Bevorteiligung gegenüber den “Waren” sowie eine “Wirtschaft”, die nicht mehr zwanghaft wachsen muss und demzufolge den Bedürfnissen von Natur, Tieren und Menschen gerecht werden kann.
Außerdem bespricht Creutz sogleich diverse Einwände zu seinen vorgestellten Änderungsvorschlägen und nennt bereits bestehende Alternativmodelle, wie “Tauschringe” und “Regionalwährungen”.
Das Buch wird durch eine abrundende Zusammenfassung vollendet.
Zudem finden sich im Anhang diverse Namen, Initiativen und Bücher zum fortführenden Studium.
Mir hat “Das Geldsyndrom” zu einem Ausweg aus meiner Unbedarftheit in monetären und wirtschaftlichen Fragen geholfen. Ich konnte mir eine deutlich klarere Sicht auf zentrale Fragen von elementarer Bedeutung unserer Zeit verschaffen und damit konstruktiv für eine humanere Zukunft eintreten.
Ein absolutes Muss für jeden “Freund der Erkenntnis”, also Menschen!